Andalusien - vom Mittelmeer bis zum Atlantik

Doch die Hoffnung auf einen verlängerten Sommer war nicht der einzige Grund, um nach Spanien zu fliegen: Ich hatte mich dazu entschlossen, eine Ausbildung zur Yogalehrerin zu machen. So kombinierten mein Freund und ich einen abwechslungsreichen Roadtrip mit meinem Yoga-Camp. 6 spannende Wochen verbrachten wir in Andalusien: menschenleere Strände, maurische Architektur und viele neue Freunde erwarteten uns. Andalusien ist nicht nur landschaftlich, sondern auch kulturell eine absolute Traumregion. Städte wie Sevilla, Ronda oder Cádiz lassen mein Architekten-Herz höher schlagen. Daneben findets du von Steilküsten über türkisfarbene Buchten und schneebedeckte Berge alles im Süden Spaniens. Nachfolgend meine Erfahrungen und Tipps für einen Roadtrip an Andalusiens Küste:

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Typisch Andalusische Innenstadt: Cádiz

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Die mächtige Wehranlage Gibralfaro

Málaga:

In der Vergangenheit hatte ich nicht allzu gute Erfahrungen mit Ryan Air gemacht. Doch aufgrund des unschlagbaren Preises (130 Euro Hin- und Zurück inkl. Gepäck) riskierten wir es von Wien nach Málaga zu fliegen. Tatsächlich ist alles glatt gelaufen!

Um sich frei und unabhängig in Andalusien bewegen zu können, mieteten wir ein Auto am Flughafen. Dabei sind die Preise wirklich unschlagbar günstig! Es lohnt sich, unterschiedliche Portale wie z.B. Do you Spain zu vergleichen.
Málaga ist ein toller Startpunkt für eine Rundreise durch den Süden Spaniens. Zwischen Mittelmeer und Bergen, liegt es sehr zentral in Andalusien. Auch die Autobahnen sind sehr gut ausgebaut.

Der schönste Teil Malagas ist definitiv die Altstadt. Kommt man vom Flughafen, besteht die erste Herausforderung daraus, einen Parkplatz zu finden. Jedoch glich die Suche einer Odysee. Schließlich parkten wir unser Auto in einer Garage außerhalb des Zentrums (23 Euro pro Tag). Die Highlights der Stadt liegen alle fußläufig beieinander: die Wehranlage Gibralfaro, der maurische Palast Alcazaba, die neue Hafenpromenade Muelle Uno oder die Stierkampfarena. Letztere nicht wegen der schrecklichen Shows, sondern wegen der Architektur. Für mehr Tipps zu Málaga klicke hier.

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An Málagas Hafenpromenade

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Olé!

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Der Strand Los Lances in Tarifa

Tarifa:

Windhaupstadt Europas. Du hast noch nie was von Tarifa, nein nicht Teneriffa, gehört? Dann geht es dir wie den meisten Leuten!
Beliebt ist Tarifa, übrigens der südlichste Punkt des europäischen Festlandes, vor allem bei Wassersportlern. Denn es gilt als Kite- und Windsurf-Mekka. In der Nebensaison herrscht eine entspannte Atmosphäre: Gechillte Surferund keine Touristen-Massen (so wie im August). Über den Winter schließen jedoch die meisten Shops und Restaurants und es wird ruhig.

Außerdem bietet Tarifa kilometerlange Strände, eine spanische Altstadt und unzählige Outdoor-Möglichkeiten. Dabei muss ich gestehen: ich hab mich ein bisschen verliebt! Am Morgen surfen, mittags in der Beachbar abhängen und am Abend Tapas essen. Wobei hier in Spanien Mittag 14.00 Uhr bedeutet und Abend 21.00 Uhr. Tipp: Die besten Tapas gibt’s übrigens im Nonina. Einen ausführlichen Beitrag zu Tarifa findest du hier.

Eine Besonderheit der Stadt sind auch seine Bewohner: Diese sind eine Mischung aus temperamentvollen Spaniern und internationalen Einwanderern bzw. digitalen Nomaden. Denn die Vorzüge Tarifas ziehen viele Expats an, die entweder ganz oder einige Monate pro Jahr hier wohnen.

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Windhauptstadt Europas

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Der alte Wachturm wartet auf sein Comeback

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An der Strandpromenade in Tarifa

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Castillo de Guzmán

Jedenfalls ist das Zentrum der schönste Teil der Stadt, während außerhalb die Wohnblocks aus dem Boden wachsen. Es ist nicht so einfach, sich in dem Labyrinth aus engen Gassen und netten Plätzen zu orientieren. Am besten nimmt man sich Zeit und lässt sich treiben.

Am Hafen steht die massive Festung Castillo de Guzmán: Teile der Burg wurden bereits im 10. Jahrhundert erbaut. Von den Wällen und Türmen bietet sich dem Besucher ein toller Ausblick auf die Stadt und das Meer. Nicht weit entfernt führt ein Damm hinaus zur Isla de las Palomas. Die Insel ist leider Militärgebiet und darf nicht betreten werden. Doch der Weg dorthin lohnt sich! Nicht nur, weil man hier bei windigem Wetter die Kraft des Meeres zu spüren bekommt, sondern auch weil man einen tollen Rundumblick hat: Auf das Castillo, die Strände und das nur 14 km entfernte Marokko.

Eine kuriose Attraktion ist auch das halb verfallene Gebäude, das den Strand Los Lances überblickt. 1931 als Beobachtungsturm erbaut, diente es zwischenzeitlich als Wetterstation und steht seit 20 Jahren leer. Dabei gibt es Pläne zur Restaurierung, diese wurden aber leider nie umgesetzt.

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Marokko liegt nur 14 km entfernt

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Plaza de España in Vejer

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Soeben aus der Siesta aufgewacht

Vejer de la Frontera:

Hoch oben auf einer Hügelkuppe schmiegen sich die Häuser aneinander. Vejer ist ein perfektes Beispiel für die in Andalusien bekannten „Weißen Dörfer“. Wer die kleine Stadt erkunden will, sollte gut zu Fuß sein: Steile, kopfsteingepflasterte Gassen schlängeln sich bergauf und bergab. Alles Häuser sind in weiß gehalten und besonders bei Sonnenuntergang ist die Atmosphäre magisch. Dabei erinnert die Architektur an die typischen griechischen Dörfer.

Auf dem zentralen Platz Plaza de Espana steht ein bunt gefliester Brunnen. Drumherum sitzt man gemütlich bei Kaffee und Kuchen. Ein Spaziergang durch die Gassen führt zu prächtigen Plätzen, Kirchen und Häusern. Immer wieder stößt man auf Teile der Stadtmauer und schöne Aussichtspunkte.
Außerdem stehen außerhalb des Zentrums noch alte Mühlen, die ein tolles Fotomotiv abgeben. Ein besonders schönes und auch beliebtes Restaurant ist das Jardín del Califa. Hier bekommt man leckeres Essen in einem lauschigen und versteckten Gastgarten. Vejer ist ein wirklich sehr fotogenes Städtchen!

 

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Eng drängeln sich die Häuser aneinander

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Vejer de la Frontera

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Die Kirche Divino Salvador

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Marokkanischer Flair in den Gassen

Conil de la Frontera:

Die Stadt bildet das Gegenstück zu Vejer de la Frontera am Meer. Auch hier dominiert die Farbe Weiß. Wobei das weiße Dorf am Hügel mehr Charme hat als Conil. Im Herbst teilweise ziemlich ausgestorben, zieht sich hier ein ewig langer Strand am Atlantik entlang. Außerdem: Was hat es eigentlich mit dem Namenszusatz De la Frontera auf sich? Übersetzt heißt es "an der Grenze" und deutet auf die langjährigen Kämpfe zwischen Christen und Mauren um dieses Gebiet hin.

Das Zentrum von Conil bildet der Kirchenplatz Plaza Santa Catalina mit dem maurischen Turm. Von hier aus gestaltet sich das Bummeln durch die autofreien Gassen sehr angenehm. Weiters gibt es am Strand, nahe der Beachbar Fuguilla Beach, einen großen Parkplatz.
Achtung: Viele Restaurants so wie auch die Beachbar haben nur bis Ende Oktober geöffnet! Insgesamt war Conil für mich kein besonderes Highlight. Wer einen schönen Strandspaziergang machen will, kann hier anhalten. Doch Vejer und Tarifa sind sehenswerter.

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Weiß gibt hier den Ton an

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Andalusische Altstadt

El Palmar:

Nur wenige Kilometer von Conil entfernt liegt einer der besten Surfspots Andalusiens. Durch die sportbegeisterten, offenen Menschen hat El Palmar einen ähnlichen Vibe wie Tarifa. Nur dass El Palmar eigentlich aus einer einzigen Straße besteht: Hier reihen sich bunte Surfshops, nette Bars und Cafés aneinander. Im Herbst können ziemliche große Wellen an den Strand rollen. Wer sich also selber auf das Brett schwingen oder den Profis zuschauen will ist hier richtig.

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Im Hinterland Andalusiens stehen viele Windräder

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Vor den Toren Cádiz'

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Auf dem Weg zum Castillo de San Sebastián

Cádiz:

DIE Überraschung für mich auf unserem Roadtrip durch Andalusien! Von allen Seiten vom Atlantik umgeben und nur durch einen schmalen Streifen mit dem Festland verbunden. Deshalb weht durch diese Stadt richtige Seemannsluft. Zur Zeit der großen Entdecker war der hiesige Hafen der wichtigste An- und Auslaufpunkt der großen Schiffe. Dabei spiegelt sich der Reichtum, den die Schätze aus den Kolonien brachten, in der Architektur wider. Imposante Gebäude und prunkvolle Kirchen an jeder Ecke. Allen voran die Kathedrale Santa Maria sobre el mar mit ihrer gelben Kuppel.

Sehr beeindruckend ist ein Rundgang entlang der Festungsmauern bzw. am Meer. Jedoch sollte man gut zu Fuß sein und genug Zeit einplanen. Wir waren einen ganzen Tag unterwegs. Mehr Infos und Tipps für die Stadt findest du in meinem Beitrag Cádiz – Festungsmauern, Gärten und Columbus.

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Vom Atlantik umgeben

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Showing 16 comments
  • Dr. Annette Pitzer

    Andalusien so außergewöhnlich und schön mit tollen Bildern dokumentiert. Danke für den spannenden Bericht.
    Alles Liebe
    Annette

    • Tamara

      Dankeschön für deinen Kommentar! Ja, Andalusien hat mich auch verzaubert.

      Liebe Grüße

  • Tobias

    Moin,

    danke für den tollen Beitrag. Ich plane gerade Sommerurlaub und habe auch schon mit einem Trip nach Andalusien geliebäugelt. Sieht auf jeden Fall klasse aus. Danke dafür!

    Beste Grüße

    Tobias

    • Tamara

      Dankeschön Tobias! Andalusien ist ein wirklich vielfältiges Reiseziel: Spannende Städte, tolle Strände zum Baden oder für Wassersport und Berge zum Wandern. Kann ich nur empfehlen!

      LG,
      Tamara

  • Kim

    Ganz tolle Bilder und Eindrücke – ich bekomme sofort Lust loszufahren. Ich war schon in Sevilla – bisher die schönste spanische Stadt, die ich bisher gesehen habe. Aber wie ich jetzt wieder lerne, gibt es noch many more. Folge dir jetzt auch auf Instagram 🙂 Zauberhafte Grüße Kim von Wheeliewanderlust!

    • Tamara

      Danke liebe Kim! In Sevilla war ich leider noch nicht, doch das wird sich dieses Jahr noch ändern 🙂 Ich habe schon so viele tolle Fotos von der Stadt gesehen.
      Liebe Grüße,
      Tamara

  • L♥ebe was ist

    das sind wirklich tolle Fotos und ein schöner Andalusien-Guide! ich war selber noch nie dort, aber hätte auf jeden Fall mal Lust … habe schon so viele Reiseziele jetzt auf meiner Liste 🙂

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von liebewasist.com
    Liebe was ist auf Instagram

    • Tamara

      Dankeschön, freut mich 🙂 Das kenne ich, auch meine Must see-Liste wird immer länger und länger. Andalusien liegt so nah und ist nur 3 Flugstunden entfernt. Also auch ein tolles Ziel für nur eine Woche.
      Liebe Grüße,
      Tamara

  • Busymamawio

    Das klingt nach einem tollen roadtrip und die Bilder waren einfach wundervoll!
    Ich bin übrigens auch kein Fan von Ryan Air, da ich generell nicht sehr gerne fliege und etwas mehr comfort das ganze schon angenehmer macht. Da zahle ich lieber ein bisschen mehr.
    Viele Grüße
    Wioleta von http://www.busymama.de

    • Tamara

      Danke Wioleta! Andalusien ist eine wirklich tolle Gegend. Das nächste Mal möchte ich gern mit dem Auto von Österreich nach Spanien fahren, das erspart mir den Flug mit Ryan Air 😀

  • Sarah

    Wow von einem Roadtrip träume ich ja! Man lernt so viele Ecken kennen!
    Das sieht wirklich beeindruckend aus!
    LG Sarah

    • Tamara

      Danke! Ja das ist auch meine liebste Art zu Reisen. Mit einem eigenen Auto kann man die Freiheit genießen.
      LG,
      Tamara

  • Tina

    Wow, was für schöne Bilder. Da ist ja eine schöne Kulisse nach der Anderen. Das Bild mit den vielen weißen Häusern gefällt mir am besten, das sieht richtig spektakulär aus <3

    • Tamara

      Dankeschön Tina! In Andalusien gibt es wirklich unglaublich viele fotogene Ecken. Vejer de la Frontera mit seinen weißen Häusern war ein Highlight dieser Reise.

      Liebe Grüße

  • Who is Mocca?

    Oh ich liebe Andalusien und habe damals auch einen Roadtrip gemacht. Wir sind allerdings von Málaga im Inland bis nach Huelva gefahren und dann an der Küste retour! War richtig genial und eine super Reise!!

    Liebe Grüße,
    Verena von whoismocca.com und thepawsometyroleans.com

    • Tamara

      Ja es gibt noch so viel mehr zu sehen im schönen Andalusien! Auch Ronda will ich unbedingt nochmal besuchen.
      LG,
      Tamara

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