Wild Coast - Wilde Wellen und leere Strände

Die Wild Coast macht ihrem Namen alle Ehre! Dieser Teil der südafrikanischen Küste gilt als einer der unberührtesten und gleichzeitig schönsten Abschnitte. Die Wild Coast zieht sich von Port Edward bis nach East London.Während die Städte und Orte nicht wirklich durch ihre Schönheit punkten, macht die Natur das wieder wett. Die Strände sind menschenleer, die Natur ist üppig und das Meer rau. Dadurch entstanden faszinierende Felsformationen entlang der Küste, an denen sich Wale und Delfine tummeln. Das Straßennetz ist eher mäßig ausgebaut, dadurch konnte sich die Wild Coast eine gewisse Natürlichkeit abseits des Massentourismus bewahren.

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Blick auf den Second Beach in Port St.Johns

Port St. Johns:

Unser erster Stopp an der Wild Coast war Port St. Johns. Durch eine kurvige Straße mit der N2 (der einzigen Schnellstraße in der Nähe) verbunden, liegt die Stadt an einer breiten Flussmündung. Wobei die Bezeichnung „Stadt“ leicht übertrieben ist: Das Zentrum bildet, wie in fast allen Orten hier, ein SPAR. Drum herum stehen Gebäude, in die seit sehr langer Zeit nichts mehr investiert wurde, außerdem liegt leider sehr viel Müll neben der Straße.

Das tut der Schönheit der umliegenden Natur keinen Abbruch: Zu beiden Seiten der Flussmündung ragen steile, kegelförmige Berge empor. Mit dem Auto fuhren wir über schmale Straßen auf das Plateau. Dort befindet sich ein aufgelassenes Rollfeld eines ehemaligen Militärflughafens (Airstrip). Hier kann man Flugzeug spielen 🙂 Mit unserem VW Polo „rasten“ (50 PS) wir die Fahrbahn hinunter und schafften es rechtzeitig zu bremsen.

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Oft die einzigen Besucher am Strand außer uns

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Wanderung in Begleitung der Hostel-Hunde

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Diese Aussicht ist nicht zu toppen

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Durch die Wildnis an der Wild Coast

In Port St. Johns befinden sich zwei wunderschöne Strände: Der öffentlich zugängliche Second Beach und der in einem Naturschutzgebiet liegende Third Beach. Hier muss eine Gebühr von 20 Rand pro Person bezahlt werden, diese lohnt sich aber denn es gibt tolle Wanderungen z.B. zum The Gap. Früh am morgen waren wir die einzigen Wanderer dort, nur zwei Muschelsucher hüpften ebenfalls von Stein zu Stein. So blau und glasklar das Meer hier auch ist, aufs Schwimmen sollte man verzichten: Port St. Johns gilt als Haischutzgebiet. Wer nicht als Fischfutter enden will, sollte die bewachten Bereiche, meist Felsenpools, benutzen.

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Vorsicht vor der sogenannten "Blue Bottle"! Kann schmerzhaft werden, wie ich selber erfahren habe

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Schwarze Felsen am Third Beach

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Auf der Fahrt von Port St.Johns nach Coffee Bay

Coffee Bay:

Dieses kleine Nest besteht zum Großteil aus Backpacker Hostelsund genau das ist der Grund für die entspannte Atmosphäre: Zahlreiche Traveller aus der ganzen Welt treffen sich hier um zu entspannen und die Natur zu genießen (manchmal auch bewusstseinserweiternde Substanzen). Durch das Fehlen einer Küstenstraße ist die Anfahrt zu den jeweiligen Orten etwas langwierig. Die Straßen sind aber meistens geteert und abgesehen von den nicht vorhandenen Fahrkünsten der Mini-Bus-Fahrer sicher zu befahren.
Außer ein Pick-up fährt einem beim Abbiegen rein. Ja, leider genau so passiert. Zum Glück hat es nur unseren VW Polo (Hans) erwischt und nicht uns. Unser Autovermieter Hertz hat aber alles zügig geregelt und nach 2 Stunden hatten wir ein neues Auto. Und nach weiteren 2 Stunden auf der Polizeistation (in Südafrika läuft alles etwas laaaangsamer) war alles geregelt. Die etwas fertig dreinschauenden Gesichter von mir und Stefan siehst du in diesem Video.

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In Coffee Bay schlafen wir in einem traditionellen Rondavel

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Wild Coast

In Coffee Bay vergeht die Zeit wie im Flug, denn es gibt viel zu unternehmen. Deshalb sollte man mindestens 3 Tage einplanen. Unsere Base und das am besten organisierte Hostel auf unserer Reise war das Coffee Shack.  Dieses ist eine Legende hier an der Wild Coast. Einfache Zimmer und Rondavels (traditionelle Rundbauten), ein schöner Garten und leckeres Essen. Außerdem gibt’s hier die billigsten Surfstunden Südafrikas: unglaubliche 60 Rand für 2 Stunden! Neben dem Surfen werden im Coffee Shack eine Großzahl von anderen Aktivitäten angeboten, so wie Kayak fahren, Braai (Grill-Abend), Ausflüge und unterschiedliche Wanderungen. Wir entschieden uns für die 9 km lange Strecke zum Hole in the Wall.

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Wanderung vom Hole in the Wall zurück nach Coffee Bay

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Nomen est omen

Hole in the Wall:

Ohne Übertreibung die schönste Wanderung meines Lebens! Also die österreichischen Alpen sind wirklich toll, aber die Strecke von Coffee Bay zum Hole in the Wall ist einfach spektakulär! Die Strecke ist ca. 9 km lang und wir brauchten 4 Stunden dafür (inkl. Pausen). Wir schlossen uns einer geführten Wanderung an, weil ein Hinbringerdienst inkludiert war und man so nicht wieder zurück latschen muss. Das Hole in the Wall ist ein gigantischer Felsen im Meer mit einem, ja genau, Loch.
Die Szenerie ist wunderschön: Weißer Sand, türkisblaues Meer, uralte Bäume und Palmen. Die Wanderung führt an der Küste entlang und hinter jeder Ecke verändert sich die Landschaft. Schroffe Felsen wechseln sich mit grünen Almen ab, auf denen Kühe grasen. Dann geht es wieder steil bergauf und bergab und mit ein wenig Glück kann man Delfine beobachten. Auf jeden Fall sollte man geeignete Schuhe, Sonnenschutz und genug Wasser (min. 1 l) mitbringen. Auf der gesamten Strecke gibt es keine Einkehrmöglichkeit und wenig Schatten. Auch in den Drakensbergen haben wir eine tolle Wanderung unternommen: zum Beitrag

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Eine sehr abwechslungsreiche Wanderung

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Sogar auf Kühe treffen wir!

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Von der Wildnis....

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... zurück in die Zivilisation

East London:

Von der Wild Coast kommend war East London ein bisschen wie ein Kulturschock. Mehr Verkehr und hektisch über die Straße laufende Menschen zwischen ziemlich viel Müll. Auf der anderen Seite war ich froh wieder die Annehmlichkeiten einer größeren Stadt zu haben: Supermärkte mit frischem Brot und „westlichem“ Angebot. Eine Auswahl an Restaurants und Lokalen und vor allem funktionierendes Warmwasser in der Dusche.
Ansonsten fristet East London ein bescheidenes Dasein. Das Stadtzentrum lädt nicht wirklich zum Spazieren ein. An der Strandpromenade gibt es außer Parkplätzen nicht viel. Und ab den Abendstunden gilt beides laut den Einheimischen als gefährlich und unsicher. Mein persönliches Highlight war die Ann Bryant Art Gallery. Ein wunderschönes Wohnhaus aus dem Jahre 1905, das der Sitz einer reichen, englischen Familie war. Nach dem Tod der letzten Erbin wurde es zu einer Gallerie umfunktioniert. Wir waren die einzigen Besucher und konnten die Kunstsammlung in Ruhe genießen. Neben der wenige Blocks entfernt liegenden City Hall mein Highlight in East London.

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Fleißiger Vogel beim Nestbau

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Ann Bryant Art Gallery

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Eine tolle Sammlung in einem beeindruckenden Gebäude

Die Wild Coast in bewegten Bildern und die besten Tipps für Kite Spots findest du hier:

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