Kreta - Schluchten, Strände, Serpentinen

Grün und gebirgig präsentiert sich Griechenlands größte Insel bei unserer Ankunft. Vor allem die großflächigen Olivenbaum-Haine verleihen Kreta selbst im Sommer ein grünes Erscheinungsbild, was wir aus Zypern nicht gewohnt sind. Neben unterschiedlichsten Stränden findet man hier auch unzählige Schluchten. Schattige Bäume, meterhohe Felswände und Ziegenherden zeichnen die Canyons auf Kreta aus und machen die Insel zu einer interessanten Wanderdestination. Die nächste Taverne ist nie weit, und so muss man sich über aufkommenden Hunger keine Sorgen machen.

Eine der wenigen gut ausgebauten Straßen

... denn manche schauen so aus

Die Klosterkirche mit venezianischen Elementen

Kloster Arkadi:

Ein wahres Kleinod besuchten wir direkt nach unserer Ankunft am Flughafen Heraklion (Iraklio). Auf dem Weg zu unserem Hotel in Chania legten wir eine Stopp im Kloster Arkadi ein, das sich an den nordwestlichen Ausläufern des höchsten Berges Kretas, dem Psiloritis, befindet. Im Jahre 1866 ging das Kloster durch eine selbstlose Aktion in die Geschichtsbücher ein: Damals war es das Zentrum des Widerstandes gegen die türkischen Eroberer. Um der feindlichen Besatzung zu entgehen, opferten sich die zuvor ins Kloster geflüchteten Griechen, indem sie sich selbst in die Luft sprengten.

Die mehrfachen Angriffe sind der Grund für das wehrhafte, unspektakuläre Äußere der Anlage. Dafür ist der Gang durch das Eingangstor dann umso atemberaubender, denn hinter den dicken Steinmauern verbirgt sich ein traumhafter Klostergarten. Der Eintritt kostet aktuell 3 Euro pro Person. Im Zentrum des Hofes steht die Klosterkirche mit ihrer detailreichen Fassade. Da das Kloster während der venezianischen Besatzung im 16. Jahrhundert gebaut wurde, finden sich an den Gebäuden viele italienische Stilelemente. Mit Wein überwachsene Laubengänge, im Schatten schlafende Katzen und im Wind wippende Blumen ließen mich die kurvige, etwas hektische Anfahrt schnell vergessen. Sehenswert sind die Ausstellungsstücke in den Nebenräumen, die einem das spartanische Leben der damaligen Mönche näherbringen.

Portal zu den Ausstellungsräumen

In dem alten Baumstamm stecken Gewehrkugeln

Malerischer Innenhof

Prächtige Ausstellungsstücke des Klosters

Hafen von Chania - Italien trifft Griechenland

Chania:

Bin ich hier in Italien oder doch in Griechenland? Das fragte ich mich beim Spaziergang entlang der Hafenpromenade in Chania. Die venezianischen Herrscher haben im 14. Jahrhundert gute Arbeit geleistet und bunte Häuser, enge Gassen und einen mächtigen Leuchtturm hinterlassen. Eine Vielzahl an ausgezeichneten Restaurants, kleinen Shops und herrlichen Fassaden verstecken sich in der Altstadt. Einfach durchschlendern und genießen. Alles drumherum ist leider gar nicht sehenswert, doch für uns Touris wurde das Zentrum auf Vordermann gebracht. Ansonsten ist noch die Markthalle nennenswert, die aber ebenfalls wieder mal einen neuen Anstrich vertragen könnte. Auch das Schifffahrtsmuseum direkt am Hafen lohnt einen Abstecher. Wegen diesem Flair und der geografisch für uns guten Lage wählten wir Chania als Base für unseren Urlaub.

Der Hafen wird von einem Leuchtturm überwacht

In der Altstadt

Verhungern muss man hier nicht

Wehrhafte Stadtmauern hinter dem Hafen

Kathedrale von Chania

Golden Beach außerhalb von Chania

Golden Beach:

Etwas außerhalb von Chania liegt der schöne und eher unbekannte Golden Beach. Unser Hotel lag direkt an dieser schönen Bucht, deshalb habe ich hier einige Spaziergänge (und einen kleinen Beach Clean up) unternommen. Der Sand ist wirklich goldfarben und sehr fein, das Meer herrlich türkis. Da es hier auch mal wellig werden kann, gibt es am Strand sogar eine Surfschule. Auch eine nette, etwas teure Beach Bar liegt am Golden Beach, von der aus man den Sonnenuntergang bestaunen kann.

Anfahrt mit Hindernissen

Typisch Kreta

Balos Beach:

Wow, wow, wow! Es hat einen Grund, wieso Balos Beach als DAS Ziel auf Kreta gilt und immer gut besucht ist. Den Anblick, der uns wirklich umgehauen hat, muss man sich aber erst verdienen: Mit dem Auto geht es circa 20 Minuten über eine staubige, von Ziegen bevölkerte Straße zum Parkplatz oberhalb der Bucht. Außerdem muss man 2 Euro pro Person Eintritt zahlen. Doch die lohnen sich! Denn ich kann guten Gewissens behaupten, dass Balos Beach der schönste Strand ist, den ich je gesehen habe. Da können selbst die Bahamas nicht mithalten.

Vom Schotterparkplatz geht es dann über unzählige Stufen in circa 30 Minuten hinab zum Strand. Der Blick von oben ist einfach gigantisch, die Fotos beschreiben es besser als meine Worte. Unten gibt es nur wenige Liegen und Schirme, das heißt: Wer zuerst kommt, liegt zuerst. Außer einem kleinen Kiosk ist das gesamte Umland unbebaut, da Balos in einem Natura 2000 Schutzgebiet liegt. So kann man sich voll und ganz auf die 50 Shades of Blue des Wassers konzentrieren.

Wow, Wow, Wow

Griechische Karibik - der Weg hat sich gelohnt

Elafonissi Beach:

Neben Balos Beach der zweitbekannteste Strand Kretas. Auch dieser liegt etwas abgelegen im Südwesten der Insel und ist über eine kurvenreiche Asphaltstraße zu erreichen. Das Besondere am Elafonissi Beach ist übrigens sein teils rosafarbener Sand. Der Großteil der Sandkörner ist beige, doch an manchen Stellen zeigt er sich wirklich herrlich rosa. Das Meer ist sehr seicht und strahlend türkis, wirklich traumhaft zum Baden. Ein großer Schotterparkplatz, drei Snackbars und eine Kiteschule versorgten uns mit allem Nötigen. Sogar einen kühlen Radler gab es hier – top! Da es sich beim Elafonissi Beach um ein Natura 2000 Schutzgebiet handelt, ist es strengstens verboten Sand, Pflanzen oder Muscheln mitzunehmen. Also Finger weg.

Rosa-blaues Farbenspiel am Elafonissi Beach

Glasklares Wasser

Rosafarbener Sand

Imbros Schlucht:

Unzählige Schluchten, Canyons und Täler durchziehen Kreta. Unglaubliche 2.456 Meter ragt der höchste Gipfel im Zentrum der Insel in die Höhe – ein wahres Wanderparadies. Da Chania unsere Base und ich aufgrund einer Knieverletzung nicht ganz fit war, entschieden wir uns für die Tour durch die Imbros Schlucht. Im Juni war die Temperatur perfekt, Sonnenschutz und genügend Wasser sollte man aber trotzdem unbedingt mitbringen. Insgesamt sind für die acht Kilometer circa zweieinhalb bis drei Stunden einzurechnen. Der Startpunkt befindet sich im Ort Imbros. Es gibt ein paar Parkmöglichkeiten an unterschiedlichen Tavernen und je nach Parkplatz dauert der Weg bis zum Eingangshäuschen 5 bis 15 Minuten. Dort bezahlt man dann 2,50 Euro Eintritt.

Außer ein paar Ziegen trafen wir in der Schlucht nur einige wenige Wanderer, was anscheinend in der Hochsaison anders ist. Der Pfad ist gut begehbar, führt teilweise über Steine und stetig bergab bis zum Ziel. Manche Stellen werden richtig eng und man wandert zwischen ausgewaschenen Felswänden hindurch. Am Ende erreicht man einen kleinen Kiosk mit Snacks und Getränken, an dem meist schon ein Taxi wartet. Für 5 Euro pro Person brachte uns der Fahrer in einer unglaublichen Geschwindigkeit (Augen zu und im Sitz festkrallen!) zu unserem Auto zurück. Dort gab es zur Beruhigung ein kühles Bier und Dakos, den leckeren Salat auf knusprigem Brot.

Anfangs zeigt sich das Tal grün und sonnig

... dann wird die Schlucht immer schmaler

... bis sie nur noch wenige Meter breit ist

Unser Wanderführer

Alles in allem verbrachten wir fünf Tage auf Kreta und erkundeten nur einen Bruchteil der langgezogenen Insel. Der erste Eindruck war, bis auf die teils schlechten und engen Straßen, sehr gut. Aufgrund der Straßenverhältnisse sollte man immer genug Zeit einplanen, um von A nach B zu kommen. Ansonsten ist die Insel wirklich sehr divers: baden, wandern, gutes Essen, Wassersport – Kultur und Erholung verbindet Kreta wirklich ausgezeichnet. Wir kommen wieder! Meine Reiseerfahrungen zu Griechenlands Hauptstadt gibt es übrigens hier.

Kreta, wir kommen wieder!

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