Garden Route - über Robben und Wellen
Wandern auf ausgetrampelten Pfaden. Im Vorhinein rechnete ich mit vollen Stränden, überlaufenen Restaurants und langen Schlangen vor Sehenswürdigkeiten. Doch es kam ganz anders: Trotz ihrer Bekanntheit konnte sich die Garden Route ihren Charme bewahren. Vielfältige Ortschaften mit unterschiedlichem Flair und Erscheinungsbild. Entlang dieses Küstenabschnitts gibt es viel zu sehen und erleben. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit, das Essen lecker und die traumhaften Farben der Landschaft nicht zu beschreiben. Obwohl meine Augen von der Fahrt an der Wild Coast verwöhnt waren, was Natur und Landschaft angeht, war die Garden Route nicht weniger beeindruckend. Folgend meine Reisetipps für die facettenreiche Garden Route:
Surf-Hauptstadt Jeffreys Bay
Jeffreys Bay:
Dieser Ort ist die Surfer-Hochburg Südafrikas. Und das sieht man sofort bei der Ankunft: langhaarige, braungebrannte Surferdudes, Surfshops an jeder Ecke und mit Wellen bemalte Bushaltestellen. Mir war klar: hier kann man eine tolle Zeit verbringen. Jedes Jahr im Juli findet hier der bekannte Corona Open Contest statt, bei dem die besten Surfer der Welt um den Titel kämpfen.
In J-Bay, wie die Einwohner ihre Stadt nennen, kann man entspannte Tage verbringen. Für Wassersportler bieten sich eine Vielzahl von Spots am Meer an, außerdem gibt es ein großflächige Flussmündung. Diese eignet sich perfekt zum Kiten, Windsurfen und Schwimmen. Jeffreys Bay ist eine sehr relaxte Kleinstadt mit vielen Restaurants und Bars, in den man auch gut Party machen kann. Leider ist J-Bay auch bei Haien sehr beliebt, also Augen auf! Mein liebstes Restaurant war definitv Nina's : tolle Speisekarte, freundlicher Service und an den Wänden hängen natürlich Surfboards!
Die Lagune in Jeffreys Bay ist sehr beliebt bei Kite- und Windsurfer
Die Dassies sind sehr neugierig und zutraulich
Blick von oben auf die Hängebrücke
Faszinierende Pflanzenwelt
Stormsriver/Stormsrivier:
Das verschlafene Nest bildet den perfekten Ausgangspunkt für Wanderungen im Tsitsikamma Nationalpark. Man findet hier schöne Unterkünfte und viel Ruhe. In Stormsrivier ist nicht viel los und die Bordsteine werden um 20.00 Uhr hochgeklappt. Eine empfehlenswerte Unterkunft ist das Tsitsikamma Backpackers: Ein wunderschöner Garten mit Hängematten und überdachter Terrasse. Neben Dorms gibt es auch Doppelzimmer und fixe Zelte im Garten, in denen man günstig übernachten kann.
Wie fast alle Besucher führte auch unser Weg zur bekannten Hängebrücke am Storms River Mouth. Die kurze Wanderung auf Holzstegen (ca. 45 Min.) ist auch bei Touristenbusen sehr beliebt, das heißt: entweder sehr früh oder sehr spät kommen. Wir waren gegen 16.00 Uhr dort und relativ allein. Das erste Highlight wartet schon am Parkplatz: Die kleinen Dassies tummeln sich dort in Scharen. Die Nagetiere, die man auch am Tafelberg findet, sind zutraulich und einfach witzig zu beobachten. Wer gern wandert und eine tolle Aussicht nicht verpassen will sollte nach der Hängebrücke weiter gehen. Ein verwachsener Trampelpfad führt hoch nach oben auf den Gipfel des Berges (Dauer insgesamt ca. 2,5 Stunden) Im Tsitsikamma Nationalpark gibt es noch andere schöne Wanderungen, eine Karte erhält man am Eingang.
Stormsriver - nomen est omen
Der Aufstieg auf den Berg lohnt sich
Dank der späten Ankunft: menschenleere Hängebrücke
Waterfront in Knysna
Knysna:
Die Stadt Knysna (sprich: Neisna) liegt nicht direkt am Meer, sondern an einer großen Flussmündung. Die Waterfront ist der perfekte Ort zum Flanieren und Essen. Hier starten auch Bootsrundfahrten unterschiedlicher Preiskategorien. Die Info dazu findet man am Haupteingang beim Parkplatz. In Knysna fühlt man sich in vergangene Zeiten zurückversetzt: schlendert man die Long Street hinauf kann man dekorative Holzhäuser aus dem 19 Jhdt. bewundern oder in den kleinen Cafés eine Pause einlegen.
In Knysna findet man noch typisch kapholländische Architektur, wie das direkt an der
In den Straßen von Knysna
Die Farbe des Meeres ist einfach unglaublich
Aussichtspunkt auf dem Eastern Head
Geschützter Felsenpool in Mossel Bay
Mossel Bay:
In Mossel Bay oder Mosselbaai befinden sich tolle Strände zum Baden. Am außerhalb gelegenen Diaz Beach werden außerdem Surfboards verliehen. Das bescheidene Zentrum der Stadt bildet das Viertel in der Nähe des Hafens rund um die Marsh Street. Am Meer gibt es auch einen Felsenpool und Restaurants mit direkter Sicht aufs Meer.
Ein Muss ist die Blue Shed Coffee Roastery: Die blaue Wellblechhütte steht in einem faszinierenden Garten mit allerlei Sammelsurium. Alte Boote, ausgemusterte Oldtimer und Pflanzen in Kaffeetassen. Und der selbst geröstete Kaffee schmeckt ausgezeichnet. Wenn man sich für die Seefahrtsgeschichte interessiert kann man das Dias Museum besuchen. Die kleine Sammlung verteilt sich auf mehrere Gebäude. Die Hauptattraktion ist die nachgebaute Karavelle, mit der Bartolomeu Dias 1488 aus Portugal hier ankam. Von Mossel Bay aus fuhren wir zum Robberg Reservat bei Plettenberg Bay. Auf der atemberaubenden Wanderung (9 km – ca. 4 Stunden) kann man Robbenkolonien beobachten und den Ausblick aufs Meer genießen.
Das nachgebaute Schiff von Bartolomeu Dias
Kapholländische Architektur in Mossel Bay
Must see: Blue Shed Coffee Company
Deko im Garten (leider nicht mehr fahrtüchtig)
Wanderung im Robberg Reservat
Die Robben-Kolonie riecht man schon von weitem
Der Aufstieg auf den Leuchtturm lohnt sich
Die Kraft der Wellen ist beeindruckend
Kap Agulhas:
Ein Leuchtturm und der südlichste Punkt des Kontinents: das ist Kap Agulhas. Nicht viel mehr. Eine verschlafene Siedlung entlang des Meers, die vor allem aus Ferienhäusern besteht. „Im Zentrum“ sind 3-4 Restaurants, die sich auf Seafood spezialisiert haben und ein kleiner Supermarkt. Unglaublich und absolut sehenswert ist die Farbe des Meeres im angrenzenden Struisbaai: das türkiseste Meer außerhalb der Karibik! Am kleinen Fischerhafen ist ein Restaurant mit schöner Aussicht, gleich daneben zieht sich ein toller Badestrand entlang. Da hier der indische Ozean auf den Atlantik trifft, kann die Temperatur des Wasser stark schwanken. Wir hatten angenehme 20 Grad.
Der Aufstieg auf den rot-weiß gestreiften Leuchtturm ist ein Abenteuer, aber der Mühe Wert: steile Holztreppen bzw. Leitern führen hinauf zum Licht. Der rundherum laufende Balkon war für mich und meine Höhenangst grenzwertig, aber ich habe überlebt.
Der Hafen von Struisbaai
Der südlichste Punkt Afrikas
In Hermanus dreht sich alles um Wale
Hermanus:
In der nach dem ersten, hier ansässigen Fischer benannten Stadt dreht sich alles um Wale. Obwohl man die Tiere nur zwischen Juli und Oktober zu Gesicht bekommt, hat sich ihnen die Stadt verpflichtet. Aus Kap Agulhas kommend war der Trubel eine Wohltat: Ein lebendiger Markt, schöne Hafenpromenade und eine große Auswahl an leckerem Essen. Im Zentrum habe ich das Fotografie- (sehr klein) und Walmuseum besucht. Vor der Tür liegt ein Kunststoffexemplar der Meeressäuger, der oft als Fotomotiv herhalten muss. Die Landschaft rund um Hermanus ist ein Wanderparadies. Steil aufragende Berge treffen hier auf Meer. Außerdem befinden sich in der Nähe bereits Wine Estates und Farmen, die ihre Produkte ab Hof verkaufen. Braucht man dringend ein neues paar Schuhe, findet man direkt in der Stadt und auch außerhalb mehrere Malls.
Der alte Hafen mit Fischerbooten
Das wirklich kleine Fotomuseum
Die Fluss-Lagune ist ein beliebter Kitespot
Ein paar bewegte Eindrücke von der Garden Route inklusive Tipps für Kite Spots gibt's hier:
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Was für ein schöner Artikel! Die Hraden Route stand schon eine weil auf meiner Liste und wird nun definitiv festgenagelt Danke deines Artikels. Übrigens sehr schöne Fotos!
Hey Elisabeth! Entlang der Garden Route gibt es so viele, nette Orte: Von ruhig und unbekannt bis wuselig und lebendig mit tollen Lokalen. Und die Landschaft inklusive Meer ist ein Traum! LG, Tamara
Liebe Tamara,
was für ein schöner Bericht! Ich bekomme gerade richtig Meerweh, denn deine herrlichen Bilder laden so richtig zum Träumen ein.
Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich gerade schon wieder den Geruch der Robben in der Nase! Diese Erfahrung haben wir nämlich schon 2x machen dürfen. 🙂 Einmal in Neuseeland und einmal in Kalifornien.
Vielen Dank auch, dass du mit diesem Beitrag an meiner Blitzparade „Mein liebstes Reiseland“ teilgenommen hast.
LG
Charnette
Dankeschön! Ja der Geruch der Robben ist echt speziell 😀 Aber so weiß man wenigstens, wo sie zu finden sind. Bei deiner Blitzparade habe ich gern mitgemacht, bin schon gespannt auf das nächste Thema.
LG Tamara