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Kapregion – wilde Natur und Meer

Kapstadt bildet den perfekten Ausgangspunkt für zahlreiche Ausflüge in die Kapregion. In kurzer Zeit ist man mit dem Auto in den Bergen, der Weinregion oder am Meer. Abgesehen vom Linksverkehr (mit der linken Hand schalten ist auch etwas ungewohnt) sind viele wunderbare Ziele schnell und einfach zu erreichen. Sei es Franschhoek um Wein zu probieren, Muizenberg um sich auf ein Surfbrett zu schwingen oder die Cederberge zum Ziplinen. Eines ist klar: Die Kapregion ist eine sichere und traumhafte Destination für alle Outdoor-Fans! Folgend meine Highlights rund um die „Mother City":

muizenberg surf strand

Die bunten Strandhäuser in Muizenberg geben das perfekte Postkartenmotiv ab

Muizenberg:

Der kleine Ort ist der Hotspot für Surfbegeisterte, die nicht in den kalten Atlantik springen wollen. Dieser kann auch während der Sommermonate eisige 12 Grad haben.  Nur ca. 45 Minuten von Kapstadt entfernt befinden sich hier Surfschulen und -shops, die für jeden das richtige bieten. Dabei sind die Preise für Kurse und Surfboard Rental um einiges günstiger als z.B. in Big Bay. Die bunten Badehäuser sind ein beliebtes Fotomotiv und zieren die Postkarten in der gesamten Region. Das Wasser ist hier in den Sommermonaten ca. 20 °C warm, das heißt man kann sich auch ohne Wetsuit in die Wellen schmeißen. Da hier bereits der indische Ozean auf die Küste trifft, kann es aber zu Hai-Sichtungen kommen. Wird ein solcher entdeckt, geht eine Sirene los und man hat das Wasser augenblicklich zu verlassen. Keine Sorge: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, einen Hai zu Gesicht zu bekommen. Die Anfahrt mit dem Auto ist gefährlicher...

Werden die Wellen zu groß, gibt es einen Wasserpark gleich am Strand. Auch wenn es einige gute Cafés, Bars und Burgerläden gibt darf man sich von Muizenberg nicht zu viel erwarten. Es ist ein kleiner Ort, den man in kürzester Zeit durchlaufen hat und somit ein perfekter Zwischenstopp auf dem Weg zum Cape of Good Hope.

simon's town south africa architektur

Im Zentrum von Simon's Town stehen viele schöne Holzhäuser

Simon's Town:

Sehr malerische Kleinstadt, in der mich vor allem die Architektur begeistert hat. Ein bisschen erinnern die verzierten Holzhäuser mit ihren vorgelagerten Veranden an Westernstädte der USA. Die Bäckereien und Cafés an der Hauptstraße bieten richtig leckere Naschereien an! Wer sich für die Geschicht von Simon's Town interessiert, der spaziert einfach durch den Ort und findet überall Tafeln mit Infos und alten Bildern.

Bekannt ist Simon's Town aber für seine Pinguinkolonie. Obwohl der Andrang wirklich groß ist sollte man die Chance, die Vögel hautnah in freier Wildbahn zu erleben, nicht verpassen. Für einen geringen Eintritt schlendert man über Holzwege an der Küste entlang. Mein Tipp: Nicht zu lange beim ersten Spot verweilen sondern weitergehen bis zum Boulders Beach. Hier spazieren die Pinguine gelassen im Sand herum, dösen in der Sonne oder schießen wie Raketen durchs Wasser. Es bietet sich auch an, mit ihnen zu schwimmen.
Generell sollte man einen respektvollen Abstand von den Tieren halten und auf ihre Hinterlassenschaften achten 😉 Der Geruch kann einen ganz schön umhauen. In den letzten Jahren ist die Anzahl der Pinguine hier glücklicherweise wieder gestiegen. Auch wenn dies auf das gesamte Land betrachtet nicht so ist. Eine weitere Kolonie befindet sich übrigens in Betty's Bay.

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Pinguine hautnah erleben...

simons's town pinguin strand

kann man am Boulders Beach

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Noch mehr Pinguine

Kap der Guten Hoffnung - Cape of Good Hope:

Das Kap liegt in einem Nationalpark, den man durch ein großes Eingangstor mit dem Auto betritt (Eintritt: 125 Rand = 7,60 Euro) Nicht selten hat man das Glück Zebras, Affen oder einen Vogelstrauß in „freier Wildbahn“ zu begegnen. Hier treffen schroffe Felsen auf wildes Meer. Ein wahres Spektakel! Durch den Park führt eine Hauptroute mit verschiedenen Abzweigungen. Auf jeden Fall sollte man genug Zeit einplanen, um die vielen schönen Stopps genießen zu können. Am Ende jeder Straße gibt es genügend Parkplätze. Zur Hauptsaison kann es zu längeren Wartezeiten am Eingang als auch bei den beliebtesten Fotomotiven wie dem "Cape of Good Hope" - Schild kommen. Unbedingt genug Wasser zum Trinken und einen Proviant mitbringen.

Bevor man zum weltweit bekannten Schild am Kap fährt, um ein Foto zu machen, sollte der Leuchtturm besucht werden. Der Weg hinauf zum Turm bietet wunderschöne Ausblicke. Über Stufen geht es relativ bequem vorbei an Aussichtplattformen hoch zum Wahrzeichen. Achtung, hier kann der Wind richtig stark blasen! Hüte und Sonnenbrillen besser im Rucksack verstauen. Um von den Menschenmassen wegzukommen empfiehlt es sich auch zum zweiten, kleineren Leuchtturm vorzugehen. Der Weg (b>Lighthouse Keeper's Trail) liegt etwas versteckt, ist aber durch ein Schild gekennzeichnet. Auf einem Trampelpfad geht es weiter vor bis zur Klippe. Vor allem die Flora und der Blick aufs Meer sind fantastisch!

Wenn man genug Zeit hat, bietet es sich an, den Weg vom Leuchtturm bis zum Cape of Good Hope zu Fuß zu wandern. Dies dauert ca. 2-3 Stunden hin und zurück. Der Weg ist einfach zu begehen, nur das letzte Stück vor Cape Point ist etwas felsig. Also bitte keine Flip-Flops!

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Mit dem Auto geht's durch den Nationalpark am Kap

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Viele Stufen führen hinauf zum Leuchtturm

Kap der guten hoffnung cape of good hope

Blick Richtung Cape Point

Kap der guten hoffnung cape of good hope

Der Weg zum zweiten, älteren Leuchtturm lohnt sich allemal!

Kap der guten hoffnung cape of good hope

Kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken

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Beim Leuchtturm ist es etwas windig

Franschhoek:

Wie in einer anderen Welt fühlt man sich schon auf dem Weg nach Franschhoek! Die Straßen säumen bereits unzählige Weingüter, die Verkostungen anpreisen. Riesige Anwesen aus dem 19. Jahrhundert mit meist prächtigen Gärten lassen einen in die Vergangenheit eintauchen. Die meisten Estates können ohne Reservierung besucht werden.
Die Auswahl ist wirklich unglaublich groß, am besten man kostet sich einfach durch. Das sehr beschauliche Franschhoek lässt die Herzen von Weinliebhabern, wie mich, höher schlagen: Es gibt eine schier endlose Zahl an Estates, die verschiedene Weine, von preiswert bis teuer, anbieten. Und mit preiswert meine ich umgerechnet 3 Euro pro Flasche. Dabei ist die Qualität in allen Kategorien sehr hoch, mein Favorit: Angels Tears vom Weingut Grande Provence. Engelstränen können so köstlich sein!

Um sich einen Überblick zu verschaffen, empfiehlt sich eine Tour mit der sogenannten Wine Tram. In Gruppen von ca. 20 Leuten fährt man die Route seiner Wahl ab und kann sich durch die Varianten des Traubensafts probieren. Ein Schalter, an dem man Tickets kaufen kann. befindet sich direkt an der Hauptstraße. Dort sind außerdem viele nette Restaurants und Läden, in denen man Souvenirs, Schmuck und Süßes kaufen kann.
Außerdem kommt man (vielleicht auch aufgrund des Weins) schnell mit den anderen Teilnehmern aus aller Welt ins Gespräch. Bei einer solchen Rundfahrt kann man nicht nur den Wein genießen, sondern auch die typische Kap-Architektur der Estates. Generell empfielt sich, eine Nacht in Franschhoek zu verbringen, um sich ganz der Verkostung hingeben zu können.

Franschhoek south africa architecture

In Franschhoek stehen viele Beispiele der kapholländischen Architektur

Franschhoek South Africa Wein

Um die Weinregion und die vielen Estates zu erkunden...

Franschhoek Wein South Africa

... nimmt man am besten die" Wine Tram"

Franschhoek market South Africa

Markt mit vielen Köstlichkeiten im Zentrum von Franschoek

Cederberge:

Ungefähr 200 km von Kapstadt entfernt liegt dieser Gebirgszug. Bis zu 2000 m hoch reichen hier die Sandsteingipfel in den Himmel. Die touristisch wenig erschlossenen Cederberge haben ihre Namen von den Bäumen, die früher hier überall zu finden waren. Sie sind ein tolles Wandergebiet, doch uns lockte eine spezielle Aktivität in diese Region: eine Zipline-Tour! Es war wirklich ein Abenteuer nur an einem Seil durch die Schluchten zu rasen. Sogar bei einem Wasserfall sausten wir vorbei. Es gibt unterschiedliche Anbieter, wir entschieden uns für Cape Canopy Tour. Die Touren sollten einige Tage zuvor gebucht werden. Außerdem würde ich empfehlen, warme Sachen zum anziehen mitzubringen. In Bergen kann es um einige Grad kühler als in Kapstadt sein.

In einer Gruppe von 8 Leuten wurden wir in einem Jeep über holprige Straßen zum Ausgangspunkt gebracht. Nach einer kurzen Einweisung, mit Helm und Klettergurt ausgestattet, gings auch schon los. Bis zu 300 m lang sind die Ziplines. Die Geschwindichkeit kann man selber steuern indem man mit der hinteren Hand am Seil bremst. Mit Handschuh vesteh sich, sonst wär die Hand schnell weg.

Auf dem Rückweg nach Kapstadt hielten wir noch bei einer Farm. Entlang der Hauptstraße stehen viele Farm Stalls und Farmer's Markets, die selbstgemachte Produkte wie wie Wein, Saft oder Trockenfrüchte verkaufen. So genoßen wir in einem umgebauten Stall frisch gebackenen Kuchen und die Aussicht auf den schönen Garten.

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In den Cederbergen

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In einem Farmer's Market

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Hier gibt's Selbstgemachtes

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Bis zu 300 m sind die Ziplines lang

Camps Bay:

Der noble Vorort von Kapstadt ist ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische wie Touristen. Der sichelförmige Strand schmiegt sich an die Ausläufer des Tafelbergs und bietet eine wunderbaren Blick auf den Lion's Head. Da Camps Bay eine begehrte Wohngegend der Oberschicht ist, stehen hier richtig tolle Villen, von klassisch bis futuristisch. Entlang der Hauptstraße reiht sich ein Restaurant an das andere. Die Preise sind eher gehoben, doch die Aussicht auf die schöne Bucht und die Berge einzigartig. Ganz zu schweigen von den filmreifen Sonnenuntergängen. Kitsch lass nach: Manchmal schwimmen sogar Delfine vorbei.
Einen Parkplatz in den engen und steilen Straßen zu finden, ist jedoch ein Glücksspiel. So sollte man zuvor die Funktionsfähigkeit der Handbremse testen. Den Parkplatzwächtern sollte man immer ein kleines Trinkgeld geben ( 2 oder 3 Rand). Doch es fahren auch öffentliche Busse vom Zentrum  Kapstadts nach Camps Bay. Viele Tipps für Kapstadt selbst findest du hier.

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Mit etwas Glück sieht man in Camps Bay Delfine

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Strand mit Blick auf den Lion's Head

Chapman's Peak Drive:

Der ca. 8 km lange Straßenabschnitt nahe Hout Bay ist auf jeden Fall eine Erwähnung wert. Am schönsten ist das Erlebnis kurz vor Sonnenuntergang, wenn das Abendlicht die roten Felsen noch kräftiger leuchten lässt. Die Kurvenreiche Straße war zu Recht schon oft Schauplatz für Autowerbespots, unter einem das Meer und vor einem die wechselnden Aussichten auf die Berglandschaft wie die 12 Apostel. An der Straße gibt es viele Parkbuchten, um die Aussicht zu genießen und Fotos zu machen.

Es gibt noch unzählige weitere sehenswerte Spots rund um Kapstadt und ich werde definitiv wieder kommen, um diese zu erkunden!
Du planst eine Reise nach Südafrika? Dann schau dir meinen Beitrag über die wunderschöne Garden Route an!

Chapman's peak drive south africa

Als Beifahrer hat man den großen Vorteil entspannt die atemberaubende Kulisse genießen zu können!

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Bei Sonnenuntergang wird das Rot der Felsen verstärkt

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    • […] Ein Hauch Seemannsluft weht noch immer durch die Stadt, besonders wenn man das Castle of Good Hope besucht: Unscheinbar und von mehrspurigen Schnellstraßen umgeben liegt das alte Fort nahe des Rathauses. Die mächtigen Wehrmauern lassen keinen Blick ins Innere zu, ein Besuch lohnt sich aber trotzdem. Bei einer Führung durch das älteste Gebäude Südafrikas erfahren Interessierte, dass früher das Meer bis an die Mauern reichte. Ein großer Teil der heuten Fläche Kapstadts wurde aufgeschüttet. Im Innenhof kann es schon mal passieren, dass Kanonen abgefeuert werden. Sowohl prächtige Wohnräume der ehemals reichen Händler als auch bedrückende Gefängniszellen kann man hier sehen. Spaziert man die sternförmigen Mauern des Fort entlang, hat man einen super Blick auf den Tafelberg! Tipps für Ausflüge rund um Kapstadt findest du hier. […]

    • […] Weitere Infos zu Ausflugszielen rund um Kapstadt findest du hier: Kapregion […]

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